Der Umbau der Unterrichts- und Verwaltungsräume der Karlshochschule illustriert unser Bestreben, Lernräume als Möglichkeitsräume zu denken. Durch die Aufgabe der traditionellen Klassen- und Seminarraumstruktur zugunsten vollverglaster, offener Lösungen vermag es die Hochschule, ihr Image zu wandeln und von einem verstaubten Lernort zu einem beflügelnden Arbeitsplatz zu werden.
Dazu wurde das mehrgeschossige Gebäude in Karlsruher Innenstadtlage weitgehend entkernt, lediglich die Sanitärbereiche sowie die ursprüngliche, im Laufe der Jahre bis zu Unkenntlichkeit verkleidete Stahlbeton-Tragstruktur blieben erhalten. Die neuen Holz-Glas-Trennwände verbinden mehr, als sie trennen, und belassen dem Tragwerk seine Eigenständigkeit und ordnende Kraft. Der bewusst zurückhaltende Materialkanon - Holz, Glas, weiße Deckenflächen, dazu das Betongrau der Tragstruktur - bildet eine ruhige Folie für die Aktivitäten von Studierenden und Lehrenden.
Durch die Transparenz des Raumabschlusses wird die Einheitlichkeit des Großraums gewahrt, beim Blick durch die Seminarräume begreift sich jeder Einzelne als Teil des Ganzen. Besonders reizvoll sind die Durchblicke und überraschenden Perspektiven, die die eingestellte Struktur der Glaswände nun zulässt. Zugleich soll die neue Offenheit die Professoren in ihrem Bemühen, die einzelnen Studienfächer untereinander besser zu vernetzen, unterstützen.