Karlshochschule, Karlsruhe

Der Umbau der Unterrichts- und Verwaltungsräume der Karlshochschule illustriert unser Bestreben, Lernräume als Möglichkeitsräume zu denken. Durch die Aufgabe der traditionellen Klassen- und Seminarraumstruktur zugunsten vollverglaster, offener Lösungen vermag es die Hochschule, ihr Image zu wandeln und von einem verstaubten Lernort zu einem beflügelnden Arbeitsplatz zu werden.

Dazu wurde das mehrgeschossige Gebäude in Karlsruher Innenstadtlage weitgehend entkernt, lediglich die Sanitärbereiche sowie die ursprüngliche, im Laufe der Jahre bis zu Unkenntlichkeit verkleidete Stahlbeton-Tragstruktur blieben erhalten. Die neuen Holz-Glas-Trennwände verbinden mehr, als sie trennen, und belassen dem Tragwerk seine Eigenständigkeit und ordnende Kraft. Der bewusst zurückhaltende Materialkanon - Holz, Glas, weiße Deckenflächen, dazu das Betongrau der Tragstruktur - bildet eine ruhige Folie für die Aktivitäten von Studierenden und Lehrenden.

Durch die Transparenz des Raumabschlusses wird die Einheitlichkeit des Großraums gewahrt, beim Blick durch die Seminarräume begreift sich jeder Einzelne als Teil des Ganzen. Besonders reizvoll sind die Durchblicke und überraschenden Perspektiven, die die eingestellte Struktur der Glaswände nun zulässt. Zugleich soll die neue Offenheit die Professoren in ihrem Bemühen, die einzelnen Studienfächer untereinander besser zu vernetzen, unterstützen.

Ort

Karlsruhe, Karlstraße 36-38

Bauherr

Markstahler & Barth GmbH & Co. KG

Projektleitung

H. Baurmann

Bearbeiter

H. Tergan | I. Schichel

Bauleitung

J. Amann | I. Schichel

Planung

2010 - 2011

Realisierung

2011 - 2013

Fotos

bild_raum

Nutzfläche

3.000 m2 

BRI

10.500 m3 

Leistungsphasen

1 - 8

Bruttobaukosten

1.600.000 €

Publikationen

Hugo-Häring-Auszeichnung BDA, Karlsruhe 2014
Bauen und Wirtschaft
, S. 94, Worms 2014
Cube, Nr. 3/19, S. 38, Düsseldorf 2019
Building the future - educational architecture, S. 214, Münster 2019