Parkhaus Annenhof, Bitburg

Konzept
Städtebaulich präsentiert sich das neue Parkhaus als kompakter Baukörper, der mit seiner Baumasse die Lücke im Stadtgefüge füllt. Die Ausrichtung der Fassaden folgt dabei nicht den Straßenfluchten, sondern wird aus der eigenen Geometrie des fast quadratischen Baukörpers entwickelt. Dadurch löst sich der Baukörper aus dem Stadtraum und wirkt wie ein Solitär, der die Mitte eines Platzes besetzt. Der Eindruck wird verstärkt durch das einheitliche Material von Sockel und Platzbelag. Das Volumen scheint mit seinem Mauerwerkssockel, bestehend aus Grauwacke, aus dem ebenfalls mit Grauwacke belegten Platz zu wachsen. Darüber erhebt sich eine horizontal gegliederte Fassade aus unterschiedlich dicht stehenden vertikalen Holzstäben, die sich nach oben hin aufzulösen scheint. Wie Wachstumsringe wirken die horizontalen Zäsuren, deren Volumen von Schicht zu Schicht zunimmt. Die horizontale Teilung dient der Maßstäblichkeit und interpretiert frei die Gliederung der umgebenden Bebauung mit Sockel, Obergeschossen und Dach. Das Dach verwandelt sich dabei zu einer ikonischen „Grünen Krone".

Organisation
Das Parkhaus ist als Split-Level-Garage organisiert mit sehr geringem Verbrauch an Rampenfläche und Fahrwegen. Die beiden Erschließungen liegen im Norden und Westen jeweils mit Ein- und Ausfahrt. Die Treppenhäuser mit Aufzug sind den Erschließungen zur besseren Orientierung angegliedert.

Grundriss
Im Erdgeschoss bildet sich Richtung Annenhof und Schliezgasse eine raumhaltige L-förmige Spange aus, welche alle notwendigen Nebenräume, sowie die beiden Treppenhäuser beinhaltet und gleichzeitig die Einfahrten in das Parkhaus markiert. Diese Klarheit ermöglicht eine leichte Orientierung innerhalb des Gebäudes.

Konstruktion
Konstruiert wird das Parkhaus aus Stahl mit Decken in Stahlverbundbauweise. Neben den geringen Querschnitten der Deckenkonstruktion ermöglichen die Stahlverbunddecken außerdem die Integration der Beleuchtung.
Der Sockel und die Treppenhäuser werden in Stahlbeton erreichtet. Der Schallschutz wird bei Bedarf in Leichtbauweise in die Stahlkonstruktion integriert.

Materialität
Sockelfassade und Platzbelag bestehen aus regional abgebauter Grauwacke. Die Einfahrten werden mit einem Gewände aus Sichtbeton mit horizontaler Holzschalung eingefasst. Die Fassade darüber besteht aus vertikal angeordneten vorvergrauten Lärchenholzstäben in drei horizontal voneinander getrennten Schichten. Mit jeder Schicht nimmt die Dichte der Holzstäbe ab. Die oberste und lichteste Schicht dient als räumlicher Rahmen für die dahinterliegende Begrünung, der „Grünen Krone".

Nachhaltigkeit
-Minimierter Materialverbrauch durch Stahltragwerk
-Verwendung regionaler Materialien, wie Grauwacke und Holz
-Begrünung der Fassade als Beitrag zum städtischen Grün, zur Steigerung der Luftqualität und zur
Besserung des Stadtklimas
-PV-Anlage auf dem Dach zur Energiegewinnung

Art

Realisierungswettbewerb, 2021

Ort

Bitburg

Auslober

Stadt Bitburg

Bearbeiter

H. Baurmann | M. Dürr | J. Zink | C. Süßmann

Modellbau

V. Söllner

Publikationen

competitionline 23.11.2021