Ev. Friedenskirche, Kippenheim

Die evangelische Dorfkirche von Kippenheim war durch mehrere Umbauten ihrer einstigen Schönheit beraubt worden. Die nun erfolgte, grundlegende Sanierung hatte zum Ziel, den heterogenen Raumeindruck zu beruhigen und die Schlichtheit des Innenraums wiederherzustellen.

m Eingangsbereich wurde eine „white box“ einem Container gleich unter die Empore geschoben; sie nimmt eine Teeküche, eine behindertengerecht ausgestattete Toilette sowie ein Stuhl- und Materiallager auf. Die hochglänzend lackierte Oberfläche der Holzwerkstoffplatten bringt einen ungewohnten Materialklang in das Gotteshaus, der seine Fortsetzung in den unregelmäßig im Raum verteilten, stabförmigen Leuchten findet. Zusammen mit der weiß gestrichenen Empore und dem vollständig verglasten Windfang ordnen diese Interventionen den Raum neu und verankern die Kirche im Hier und Jetzt. Die wertvolle Substanz des spätgotischen Chors mit seinem Netzgewölbe wurde freigelegt und mit einer sparsamen Beleuchtung inszeniert, die Wand- und Deckenflächen des Kirchenschiffs wurden weiß gestrichen. Das dunkel lasierte Gestühl setzt sich deutlich ab vom hellen Sandsteinboden. Ein Altarbild aus der Martin-Schongauer-Schule erhält seinen Platz im Altarraum und wird zum singulären Blickfang. Die Prinzipalstücke wurden neu entworfen und nehmen sich formal stark zurück – sie lassen dem Bild den Vortritt. Der helle, freundliche und hochgestimmte Raum sucht den Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Gegenwart, ohne sich im Modischen zu verlieren.

Ort

Lahr-Kippenheim, Untere Hauptstr. 23

Bauherr

Ev. Kirchengemeinde Kippenheim

Projektleitung

H. Baurmann

Bearbeitung

H. Tergan

Bauleitung

H. Tergan

Fachberater

lighting architects

Planung

2008 - 2009

Realisierung

2010 - 2011

Fotos

bild_raum

Nutzfläche

520 m2 

Leistungsphasen

1 - 9

Bruttobaukosten

400.000 €

Publikationen

Sacred Architecture + Design, S. 112, Berlin 2014