Zwei grundsätzliche Überlegungen liegen unserem Entwurf zugrunde: wie können wir die Erschließung der Petruskirche verbessern und zugleich den Baukörper besser mit dem angrenzenden Stadtraum verbinden – und wie kann eine Parallelnutzung von Gemeinde- und Kirchenraum ohne gegenseitige Störung gewährleistet werden.
Außenraum
Eine vergrößerter Platzbereich vor dem Haupteingang schafft in Verbindung mit einer städtebaulich inszenierten Rampenanlage einen angemessenen Zugang; zugleich wird der Pfarrgarten durch die Stufenanlage der Terrasse mit neuem Zugang vom Kirchenschiff aus einbezogen. Der Keller erhält einen anfahrbaren Außenzugang wodurch er als vollwertiger Lagerraum genutzt werden kann.
Innenraum
Der Chor wird, barrierefrei von innen wie von außen erschlossen, zum würdigen Gemeindesaal mit der Möglichkeit der vollständigen Öffnung zum Kirchenraum und damit zu vielfältiger Bespielbarkeit. Ein wie ein Vorhang um den Kirchenraum gezogener Wandtäfer aus hellem Holz bindet die Räume, aber auch die einzelnen Elemente zusammen: Er umschließt die eingestellten Boxen für Teeküche, Toilette und Stuhllager ebenso wie die Trennwand zwischen Altarraum und Saal, deren oberer Teil verglast ist. Ein weit in den Raum gezogenes Podest aus Muschelkalk kennzeichnet den Altarbereich und bindet die innere Rampe ein.
Möblierung und Material
Eine lose Bestuhlung schafft die notwendige Flexibilität zur Nutzung des Raumes; seitlich durchlaufende Bänke schaffen räumliche Begrenzung, Ablage und bei größeren Veranstaltungen weitere Plätze. Große Ringleuchter geben dem Raum ein festliches Gepräge, ohne den Altarbereich zu fokussieren, was flexiblen Gottesdienstformen entgegenstünde. Der ruhige Zusammenklang von Holz, hellem Stein und weißem Putz gibt der Kirche eine meditative Atmosphäre.
Heizungskonzept
Eine Fußbodenheizung temperiert in der Grundlast, während flinke Konvektoren entlang der seitlichen Bänke es ermöglichen, den Raum rasch hochzuheizen. Der Gemeindesaal kann separat beheizt werden.