Ein Grundstück am Waldrand, ein Haus wie ein Scherenschnitt, radikal einfach, außen schwarz, innen weiß – ein Konzept, das Fragen aufwirft. Kann man ein solches Artefakt bewohnen, noch dazu als Familie? Ist das Haus als Provokation gedacht, verhöhnt es seine Nachbarn? Oder gibt es vielmehr der Sehnsucht nach einer Schlichtheit Ausdruck, die in unserem übervollen Leben kaum mehr zu finden ist?
So archaisch das Äußere, so simpel ist das Innere aufgebaut: eine Treppe teilt den länglichen Baukörper, zu ebener Erde liegen die gemeinschaftlichen, im Dach die privaten Räume, einen Keller gibt es nicht. Bodentiefe, außen angeschlagene Fenster lassen viel Licht ins Innere und holen den nahen Wald ins Haus, eine Firstverglasung sorgt für gleichmäßige Beleuchtung unterm Dach. Die Küche als zentraler Raum der Familie ist vom Wohnraum nur durch den Kamin getrennt, außen schließen sich Terrassen an, die die unterschiedlichen Sonnenstände nutzen.
Eine rohe Betonwand gibt Schutz zur Straße hin, der offene Carport lagert sich davor und ergänzt den Hauskörper zu einem winkelförmigen Ensemble, um den geschützten Außenraum der großen hofartigen Terrasse zu schaffen. Auch hier verweisen die einfachen, schnörkellosen Details auf das Bemühen, nur Hintergrund zu sein für die Buntheit des Familienlebens. Das dunkle Haus als Folie fröhlich-quirligen Lebens, die erratische Anonymität des Äußeren als Tarnung der inneren Offenheit – ein Haus, das viel erzählt, wenn man nur zuhört.