Fußgängerbrücke, Grötzingen

In der zersiedelten, von Verkehrsadern zerschnittenen Landschaft des Pfinztals bleibt nur die Topographie zur Orientierung. Ziel des vorliegenden Entwurfs ist es daher, das Tal erlebbar zu halten; als Konsequenz ist eine aufgeständerte Konstruktion einem Erdwall vorzuziehen.

Wir schlagen eine Konstruktion vor, die bereits im ersten Bauabschnitt den Anforderungen des zweiten Bauabschnitts dahingehend entspricht, dass die Zugangsrampe zur Bahnbrücke zugleich die spätere Straßenbrücke ist.

Inhaltliche Schwerpunkte der Brücke sind Anfang und Ende; so gibt es an der B-10 ein Zugangsbauwerk, das als markanter Punkt die Bushaltestelle definiert: ein ellipsenförmiger Platz mit Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, von einer Rampe und einer Treppe gefasst. Der Platz nimmt Ankommende aus allen Richtungen auf: vom Wohngebiet an der Grenzstrasse, von den Bushaltestellen wie auch vom Fußgängersteg. Dieser überquert, leicht steigend, exakt an der Gemarkungsgrenze die spätere, tiefer liegende Bundesstraße im erforderlichen Lichtraumprofil und führt den Brückengänger mit Blick auf die Weinberge des Rodbergs über die Bahngleise. Das Ende des Steges kommt einer Kanzel gleich – eine Brücke mit Aussicht.

Sowohl die Bahnsteigtreppe als auch der Lift stehen seitlich und beeinträchtigen die klare Form der Brücke nicht. Der Zugang vom Wiesenäckerweg aus zum Liftturm erfolgt über eine klar gegliederte Freifläche mit integrierter Bike-Station.

Art

Mehrfachbeauftragung, 2000

Ort

Karlsruhe-Grötzingen

Auslober

Stadt Karlsruhe

Bearbeiter

H. Baurmann | S. Dürr

Fachberater

G. Lachenmann Tragwerksplanung

Visualisierung

J. Klinke

Modellbau

A. Falk | S. Kauert

Platzierung

2. Rang