Konzernzentrale IWKA, Karlsruhe

Die Grundidee des vorliegenden Entwurfs zur Hauptverwaltung der IWKA begegnet dem Widerspruch zwischen Größe und Prominenz des Baugrundstücks einerseits und dem vergleichsweise geringen Raumbedarf des Unternehmens andererseits.

Bedingt durch den Maßstab der baulichen Umgebung - gebildet durch Solitärbauten wie Bundesanwaltschaft, Multiplexkino, Arbeitsamt oder Landesbank sowie durch den Hallenbau - ist in städtebaulicher Hinsicht die bauliche Besetzung der Grundstückskanten wichtig. Das dafür erforderliche Volumen übersteigt das geforderte Raumprogramm jedoch bei weitem, weshalb aus dem angenommenen Block mehrere kleinere Volumina ausgeschnitten werden. Die dadurch erzeugten Freiräume - das tiefergelegene Seerosenbecken und der aufgesockelte Birkenhain - schaffen Aufenthaltsräume, die den einzelnen Funktionen des Gebäudes zugeordnet sind. Für die Erweiterung im zweiten Bauabschnitt wird ein Teil des Birkenhains durch einen weiteren Büroriegel entlang der Lorenzstraße ersetzt.

Innerhalb des Raumprogramms kommt dem Thema „Vorfahrt“ eine besondere Bedeutung zu, erwirtschaftet doch der Konzern über die Hälfte seines Umsatzes mit der Entwicklung und Produktion von Fertigungsanlagen für die Automobilindustrie. Auch in städtebaulicher Hinsicht erscheint ein angemessener Freibereich zur Gartenstraße hin wünschenswert. Der Parksockel bildet die städtebaulich relevanten Blockkanten nach, während die Auffahrt zur Eingangshalle den gewünschten Vorbereich nach Norden ausbildet. Am Ende dieser Bewegungslinie steht ein gläserner Parkturm für die Wagen des Vorstands und seiner Besucher, der, im Grünzug gelegen, ein Pendant bildet zum Medienwürfel des ZKM - hier Kultur, dort Technik im öffentlichen Raum. Das wichtigste Fortbewegungsmittel der Mobilitätsgesellschaft wird zum Ausstellungsobjekt.

Art

Mehrfachbeauftragung, 2000

Ort

Karlsruhe

Auslober

IWKA, Karlsruhe

Bearbeiter

H. Baurmann | M. Farag | A. Huhle | T. Sikora I A. Falk

Fachberater

T. Göbel-Groß Landschaftsarchitekt

Modellbau

Y. Fehling | J. Lindenmann