Durch den Abbruch des bestehenden Kindergartens wird das Ensemble aus Kirche, Pfarrhaus und Kindergarten empfindlich gestört. Zugleich wird die Kirche wieder in ihrer ursprünglichen Form, freistehend, sichtbar, und die im Untergeschoss situierten Gemeinderäume werden besser belichtet.
Der Eingriff bietet die Chance, diese neugewonnenen Qualitäten zu manifestieren, indem das neue Kinderhaus sich deutlich vom Bestand absetzt.
Die amöbenartige Form zeichnet die Wege zur Kirche nach und formuliert eine klare Adresse. Darüberhinaus ist sie geeignet, den Kindern ein leicht zu erinnerndes Gehäuse zu sein - Geschichten zu ihrer Entstehung bilden ein wesentliches Identifikationsmerkmal: die Gestalt einer Pfütze für die Form, das Spreizen der Finger vor den Augen für die Fassade. Das Material Holz ist geeignet, um Kindern die Welt des Bauens und Konstruierens nahezubringen.
Die Organisation des Gebäudes ist einfach: über eine zentrale, zweigeschossige Halle werden alle Bereiche erschlossen, im Erdgeschoss befinden sich die drei Gruppenräume für die größeren, im Obergeschoss die beiden Einheiten für die kleinen Kinder sowie der Mehrzweckraum. Die Haumeisterwohnung ist separat erschlossen und ebenfalls im Obergeschoss situiert; sollte sie nicht benötigt werden, könnte hier eine weitere Gruppe untergebracht werden. Das Haus kann wahlweise in konventioneller Massiv- oder in Holzrahmenbauweise erstellt werden und erfüllt bei Bedarf den Passivhaus-Standard.