Unser Vorschlag für die Bebauung des ehem. Baywa-Areals in Nördlingen gründet auf folgenden Überlegungen:
Kostengünstig Bauen heißt Verdichtetes Bauen, d.h. eine optimale Ausnutzung des Baufelds und der Abstandflächen.
Kostengünstig Bauen heißt Bauen ohne Tiefgarage, d.h. die Parkierung findet in einer wirtschaftlich zu erstellenden Parkpalette komplett oberirdisch statt.
Kostengünstig Bauen heißt Bauen ohne Keller, d.h. die Lager- und Abstellräume befinden sich entweder dort, wo sie benötigt werden, auf der Etage, oder im gut anlieferbaren Erdgeschoss.
Kostengünstig Bauen heißt Optimierung der Erschließung, d.h. geringe Verkehrsflächen bei maximaler Großzügigkeit der Eingangsbereiche.
Kostengünstig Bauen heißt Optimierung der Grundrisse, d.h. zweiseitig belichtete Wohnungen mit maximalem Fassadenanteil durch inliegende Treppenhäuser.
Kostengünstig Bauen heißt monolithisch bauen im einschaligen System, d.h. eine nachhaltige Außenwand-Konstruktion aus einschaligem Ziegelmauerwerk, verputzt.
Kostengünstig Bauen heißt Verzicht auf statisch aufwändige Konstruktionen, d.h. der Lastabtrag erfolgt über kurze Spannweiten ohne Umwege in die Fundamente.
Kostengünstig Bauen heißt Optimierung des Lochanteils in den Fassaden, d.h. schmale, hochrechteckige Fensteröffnungen statt teurer Panoramascheiben.
Kostengünstig Bauen heißt Verzicht auf wärme- und bautechnisch problematische, weil geometrisch schwierige Situationen, d.h. Balkone statt Loggien und Vollgeschosse statt Staffelgeschosse.
Vor diesem Hintergrund erklärt sich der Entwurf leicht: drei nahezu identische Häuser gruppieren sich um einen zentralen Quartiersplatz, begrenzt zur Bahn hin von einem begrünten, offenen Parkhaus. Der Verzicht auf Unterkellerung und eine teure Tiefgarage kommt einer anspruchsvollen Gestaltung der Frei- und Gemeinschaftsflächen zugute.
Eine einfache, solide und wirtschaftliche Konstruktion mit einfacher Lastabtragung sorgt für ein Höchstmaß an Nachhaltigkeit und Schadensfreiheit. Die gestalterische Stringenz kommt der Adressbildung und Identitätsstiftung für die Bewohner zugute.
Der einfachen, ehrlichen Materialwahl sollte auch in der Materialwahl bei den Innenräumen Rechnung getragen werden. Die Prägnanz der städtebaulichen Grundfigur spiegelt sich in den strengen Fassaden, die beruhigend auf das heterogene Umfeld wirken.