Wohnungsbau Spinelli, Mannheim

Bewohner im Mittelpunkt

Der Hochbauentwurf der Grundstücke 13.4 und 13.5 nimmt die städtebauliche Idee des Quartiers auf und setzt ihr Konzept einer baulichen Vielfalt bei klaren Kanten, Fluchten und Bezügen mit zwei unterschiedlichen Bausteinen um und fügt sich in diesen Kontext ein.

Der Entwurf findet hierbei eine einfache, logische und zugleich zeitgemäße Antwort: Beide Gebäude werden in Holzhybridbauweise mit ökologischer Holzfaserdämmung errichtet und leisten mit diesen gesunden und regenerativen Baustoffen einen Beitrag zum Umweltschutz. Ein Bauwerk aus möglichst nachwachsenden Rohstoffen garantiert eine gute CO2-Bilanz in der Herstellung. Die Außenhülle wird im Sinne einer städtebaulichen Vielfalt bewusst unterschiedlich begriffen: zum einen als Putzfassade (Besenstrich auf Putzträgerplatte), zum anderen mit einer vertikal fein profilierten Blechfassade, die die lebendige Anmutung einer (vom Pflegebedarf und dem Brandschutz her kritischen) Holzbekleidung aufweist.

Harmonisch mit blühenden Stauden bepflanzte Vorgärten dienen als Übergang und Pufferzone, als merkbare Änderung des Maßstabs von der öffentlichen Promenade zu den Grundstücken, den Eingängen und den grünen Gemeinschaftshöfen. Angebote von Mietergärten ergänzen die Vielfalt der Freiflächen und sind Teil der freiräumlichen Qualität.

Eine von der Promenade direkt über eine Rampe zugängliche Rad-Tiefgarage ist integraler Entwurfsbestandteil und sieht sich als Teil des Mobilitätskonzepts des Quartiers zur Förderung der Vorfahrt für Zweiräder. Die Müllbehälterstandplätze sind entsprechend Bebauungsplan im Gemeinschaftshof vorgesehen.

Die weitere Gebäudeerschließung erfolgt für alle Wohnungen barrierefrei über einen zentralen Kern, an den jeweils vier Wohnungen angebunden sind. Alle Wohnungen sind dabei über Eck angeordnet, mit einem sich jeweils in zwei Richtungen öffnenden Wohnbereich. Ebenso verfügen alle Wohnungen über einen Abstellraum, sowie über einen Balkon oder eine Loggia, die im Staffelgeschoss von 13.4 über eine Dachterrasse.

Das Gebäude 13.4 weist 18 Wohneinheiten (2-5ZKB) auf mit einer Größe von ca. 50 bis 110m², davon sind 4 Wohnungen barrierefrei. Die Quote förderungsfähiger Wohneinheiten beträgt knapp 75%.

Das Gebäude 13.5 weist 15 Wohneinheiten (2-5ZKB) auf mit einer Größe von ca. 40 bis 110m², im Einzelfall ca. 125m², davon sind 4 Wohnungen barrierefrei. Die Quote förderungsfähiger Wohneinheiten ist nahe 100%.

Eine umweltfreundliche Energieversorgung der hoch wärmegedämmten Holzelemente der Außenwände erfolgt über Fernwärme. Außerdem versorgt eine PV-Anlage auf den Dächern der einzelnen Gebäude die Mieter mit dem vor-Ort erzeugten Strom (Mieterstrommodell). Durch den hohen ökologischen Energiestandard können die Nebenkosten gering gehalten werden. Außerdem profitieren die Mieter vom gesunden Raumklima der Holzhybridbauweise, denn Holz reguliert die Raumfeuchte auf natürliche Weise und erzeugt so eine hohe Wohngesundheit.

Nutzungskonzept

Wir veräußern keine Eigentumswohnungen, das gesamte Bauvorhaben bleibt in einer Hand. Das Baukonzept und die Grundrisse sind daher darauf ausgerichtet, den Bedürfnissen der Mieter Rechnung zu tragen. Die Entreezonen der Wohneinheiten, großzügige Abstellräume und vor allen Dingen lebenswerte Außenbereiche in Form von Balkonen, Loggien und Dachterrassen sind uns daher genauso wichtig wie die funktionalen Raumzuschnitte der Wohn- und Essbereiche. Die Bewohner sollen sich mit ihrem neuen Zuhause identifizieren. Die künstlerische Gestaltung des Eingangsbereichs und des Treppenhauses verwandelt diesen oftmals anonymen und rein funktionalen Erschließungsbereich in eine liebenswerte Vorzone der eigentlichen Wohnung und wird zu einem Ort der Begegnung und Kommunikation.

Dieser nutzerbezogene Ansatz findet selbstverständlich seine Fortsetzung in der Ausgestaltung der Wohnungen. So werden die Bäder endausgestattet mit bodengleichen Duschen und Duschabtrennungen, Beleuchtung und Spiegeln sowie Ablagen und Raumteilern.

Der Wohnungsmix erlaubt die Ansprache breiter Zielgruppen – von der Rentnerin oder dem Berufsstarter über die Alleinerziehende mit Kind bis hin zur kindgerechten Familienwohnung.

Beim entstehenden Mietwohnraum legen wir besonderen Fokus auf das Angebot von bezahlbarem, preisgünstigem Wohnraum im Rahmen der Landesförderung, wobei eine Quote von 50% angestrebt wird. Im beigefügten Vorentwurf liegt diese sogar bei 72% (Gebäude 13.4) bzw. 93% (Gebäude 13.5). Trotz festgelegter baulicher Rahmenbedingungen für den geförderten Wohnraum werden sehr schöne, qualitätsvolle und funktional ausgefeilte Lebensräume geschaffen.

Die Analyse des lokalen Wohnungsmarktes bestätigt, dass ein Mix unterschiedlicher Wohnungstypologien mit Größen zwischen 40 und 110 qm in verschiedenen Preissegmenten (preisgebunden und freifinanziert) den aktuellen Bedarfen besonders gerecht wird.

Weitgehendste Barrierefreiheit ist sowohl innerhalb des Gebäudes als auch im Außenraum für uns selbstverständlich.

Art

Konzeptvergabe, 2022

Ort

Mannheim

Auslober

MWS Projektentwicklungsgesellschaft

Projektpartner

Quartiersmanufaktur

Bearbeiter

H. Baurmann | M. Dürr | S. Masuch | D. Lahr

Visualisierung

C. Süßmann