Die Offenburger Ihlenfeldkaserne mit ihren typischen Mannschaftsgebäuden und dem großen Exerzierplatz ist quartiersprägend. Untersucht man die Gesamtanlage hinsichtlich ihrer Symmetrien, Proportionen und Achsbezügen, stößt man auf einen Entwurfsraster, der uns die Grundlage gibt für das neu zu planende Wohngebiet.
Den Mittelteil des ehemaligen Kasernenhofes nimmt eine wassergebundene Fläche ein, in der der aufgedeckte Entwurfsraster in Form von Belagwechseln visualisiert wird. Die scheinbar zufällig eingefügten Elemente - Wasserbassin, Pergola, Baumgruppe - spannen eine Fläche auf, die den umliegenden Institutionen als kulturelle Aktionsfläche dienen soll. Ein weiteres Element des barocken Gartens, den Themengarten, ordnen wir diesen Einrichtungen direkt zu, um so den Übergang von Innen nach Außen zu markieren und der Arbeit innerhalb der historischen Gebäude die nötige Transparenz zu verleihen.
Das neue Wohngebiet entspricht in Fläche und Ausrichtung exakt dem öffentlichen Teilbereich, doch kehrt es die Bezüge um. Auch hier gibt es einen Quartiersplatz, der überleitet von der Öffentlichkeit in die Privatheit. Die Wohngebäude lehnen sich in ihren Proportionen an die der alten Kaserne an und sind im selben Raster geplant, folgen aber einer anderen Logik. Grundlage der neu eingefügten Struktur ist die aus der klassischen Kunst bekannte Form des Mäanders, die jedem Gebäude wechselnde, in der Qualität jedoch gleich bleibende Freiraumbezüge garantiert, ohne monoton zu wirken.