Der Entwurf versucht, auf die unterschiedlichen Anforderungen und Erwartungshaltungen an den Wettbewerb eine einfache, logische und zugleich zeitgemäße Antwort zu geben, ohne die räumliche und topographische Vielschichtigkeit des Areals preiszugeben. Der flächenmäßig größte Baukörper, das Baumarktcenter, nutzt den Niveauversprung der Hangkante und führt mit seinem begehbaren Dach die höher gelegene Siedlungsebene fort und macht so die attraktive Fläche für die Stadt und das neue Quartier nutzbar.
Das Fachmarktzentrum nimmt in Orientierung und Länge den Maßstab der Bahn auf; ein neues, turmartiges Verwaltungsgebäude dient als Landmark und wirkt in diesem Sinne im Übergang von der einen Stadtseite zur anderen. Eine große städtebauliche Rampe auf das Dach des Baumarkts leitet von dort aus in den neuen Stadtteil.
Ein durchgehender offener Grünzug bildet als einladende Geste den Auftakt zum neuen Wohngebiet, er ist die grüne Mitte der unterschiedlichen Siedlungscluster des Quatiers und läuft in die freie Landschaft des Schönenberger Tals aus. Der Grünzug mit seinen vielfältigen topografischen und landwirtschaftlichen Elementen und Flächen, die nur extensiver Pflege bedürfen (z.B. Mahdwiese), bietet den unterschiedlichen Alters- und Bewohnergruppen quartiersnahe Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und verzahnt das neue Wohngebiet mit der Stadt und der offenen Landschaft.
Die Erschließung erfolgt für den Fernverkehr ausschließlich von Osten, anbindend an die vorhandene Erschließung (Vetterstraße), um sich dann kammartig in die einzelnen Cluster zu verteilen. Schleichverkehr wie auch steile Zufahrten von Süden werden vermieden. Das Baugebiet ist abschnittsweise verwirklichbar, die Haupterschließungen sind so positioniert, dass sie bereits fertig erstellt werden können, während die bestehende Spedition noch verbleibt; auch ein eventuell dauerhaftes Verbleiben des Speditionsbetriebs ist möglich.
Die Identität von Mühlacker ist in hohem Maße mit der ehemaligen Ziegelei verknüpft; im östlichen Bereich schlagen wir deshalb vor, zu prüfen, ob nicht Teile der Bestandgebäude erhalten bleiben können, um ein identitätsstiftender Baustein für den neuen Stadtteil zu werden und gleichzeitig der tradionsreichen Geschichte der Ziegelei auch baulich ein Andenken zu wahren. Niedrige, sockelartige Einfriedungen zu den Wegen aus Ziegelsteinen erinnern im neuen Wohngebiet an die ehemalige Nutzung des Areals, wie auch die großmaßstäblicheren Bauten bevorzugt mit Ziegelfassaden zu errichten sind.